Ich sehe meine erste Aufgabe darin, einen Raum zu öffnen und offen zu halten, in dem Begegnung mit sich, Selbstvergewisserung und Verstehen geschehen kann. Interesse an anderen und ihren Lebenswirklichkeiten wie die Bereitschaft, aus ihrem Blickwinkel auf das zu sehen, was sie erleben, ist ein wichtiger Impuls für mein Arbeiten.
Ein besonderes Augenmerk von mir liegt auf der Begleitung von Veränderungsprozessen, die mit Trauer verbunden sind. Ich verstehe Trauerprozesse als Anpassungswege, um mit einer Situation zurecht zu kommen, die man sich so nicht gewünscht hat, mit der man aber als gesetzte Realität umgehen muss: Wenn es gilt, sich zu verabschieden und Neues in den Blick zu nehmen, weil Selbstbilder oder Zukunftspläne nicht mehr tragen, weil Beziehungen und Freundschaften zerbrechen oder der Tod mächtig ins eigene Leben eingetreten ist und jemand fehlt.
Funktionieren – die Veränderung im Alltag begreifen – sich einfinden in eine ungewollte neue Wirklichkeit – unterschiedlichste Gefühle durchleben – Veränderung gestalten und das eigene Leben vor diesem Hintergrund neu organisieren und verstehen – finden was bleibt an Verbindungen und stärkt an Erinnerungen – all das sind Trauerthemen, die ich mit verschiedenen Impulsen und angepassten Methoden ins Blickfeld rücken möchte. Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch aus früheren Krisen Trauerwissen hat und die Kompetenz, Trauer gut zu bewältigen. Trauerwissen kann dabei unterstützen, sich selbst zu verstehen, Erleben und Gefühle einzuordnen und sich wieder selbstwirksam zu erleben. Darum fließt mein Wissen über Trauer und verschiedene Trauermodelle psychoedukativ in die Begleitung ein.
Gerne bin ich dazu auch draußen unterwegs, weil dadurch in Bewegung und Naturerleben zwei wichtige Ressourcen für viele Menschen einfließen, die einen zusätzlichen Erfahrungsraum eröffnen, Selbstwirksamkeitsgefühle stärken und Verbindung schaffen.