„Personenzentriert“ ist in dem Sinne keine Methode der Beratung – es ist Ausdruck der Haltung und unseres Menschenbildes, das davon ausgeht, dass Wachstum und Veränderung für Menschen möglich ist und sie die Mittel dafür in sich tragen. Diese Fähigkeiten freizulegen und neue Gedanken zu wagen braucht einen geschützten Raum, aber auch ein menschliches Gegenüber, das diesen Weg begleitet mit Interesse und eigenem Mitgehen. Professionelle Nähe und eine respektvolle Beratungsbeziehung sind für uns darum wichtige Ermöglichungsräume, um den eigenen Selbstausdruck zu finden, die eigenen Gefühle ins Wort zu bringen und in ein neues Selbstvertrauen und Selbstverstehen zu wachsen.
Der Begründer des personenzentrierten Ansatzes, Carl Rogers, nannte als die drei Ankerpunkte seines Ansatzes zum ersten die unbedingte Wertschätzung des anderen als Mensch mit Möglichkeiten und Fähigkeiten; zum zweiten Empathie als verstehendes Mitgehen in seine Welt und sein Empfinden; und zum dritten Authentizität, also das Gewahrsein eigener Gefühle und Gedanken als Berater:in und die Fähigkeit, sie da einzubringen, wo sie dem Prozess des Gegenübers dienen können als Impuls im Gespräch. Diese behutsame Art der Gesprächsführung, die dem Gegenüber erst einmal zutraut, einen Weg zu finden, sich selbst immer besser verstehen und auch lenken zu können dadurch, ist bei Raumhochvier die vierte Dimension, die über Ort, Zeit, Wort und Begegnung hinausführt: Vertrauensraum, Möglichkeitsraum, Wachstumsraum als Mehrwert.